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23.04.2025 Im Dialog für die Erinnerung

Das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus darf kein Ritual sein, das wir einmal im Jahr pflichtbewusst abhaken. Es ist eine Aufgabe, die jeden Tag aufs Neue beginnt. Denn wer sich erinnert, übernimmt Verantwortung. Verantwortung dafür, dass Ausgrenzung, Hass und Gewalt nie wieder den Boden finden, auf dem sie einst wuchern konnten.

Bernhard Weidinger (kurze dunkle Haare) trägt einen schwarzen Hoodie und steht mit verschränkten Armen vor einer weißen Wand mit vertikalen Glaselementen.
22.04.2025 Rechtsextreme gegen das Gedenken

Die Auseinandersetzung der extremen Rechten mit dem Nationalsozialismus und dessen Verbrechen war lange Zeit von Leugnung, Relativierung oder Rechtfertigung geprägt. Während diese Tendenzen vor allem im Bereich des Neonazismus nach wie vor bestehen, haben modernere Ausprägungen des Rechtsextremismus die Strategie gewechselt.

Gedenkwand im Freien mit zahlreichen laminierten Porträts und kurzen Biografien von Personen, die während des Nationalsozialismus Widerstand leisteten oder Opfer wurden. Die Tafeln sind in mehreren Reihen auf einer hölzernen Wand angebracht und zeigen sowohl historische Schwarzweißfotos als auch aktuelle Farbfotos, teilweise mit farbigen Reißzwecken befestigt. Die Gedenkwand steht in einem bewaldeten Gebiet.
17.04.2025 Die neu gegründete Gedenkinitiative Gunskirchen-Edt

Beim KZ Gunskirchen handelt es sich um ein Außenlager von Mauthausen, über das lange Zeit nur wenig bekannt war, da es nur in den letzten Monaten des Krieges bestand und die Geschehnisse dort kaum dokumentiert wurden. Berichte und Fotos der Befreier waren die ersten und für viele Jahre einzigen Zeugnisse des Schreckens im sogenannten Hochholz. Zudem gibt es keine baulichen Überreste, die auf die Existenz des Konzentrationslagers hinweisen würden.

Portraitfoto Elke Aigner © MecGreenie
16.04.2025 Es gibt keine Demokratie ohne Menschenrechte. Und es gibt keine Menschenrechte ohne Demokratie.

Die Menschenrechte sind in Gefahr, ebenso wie die Demokratie und die Menschlichkeit – und in Europa steht die Friedensunion auf dem Spiel. Die politischen Debatten der letzten Zeit erwecken den Eindruck, als "kehre die Stimmungsdemokratie der Antike zurück", wie es der Politikwissenschaftler Herfried Münkler beschreibt. Die politische Auseinandersetzung verroht und driftet ab in überwunden geglaubte Gewässer, vergiftet das politische Klima sowie den gesellschaftspolitischen Diskurs über Grundfreiheiten, Gleichstellung, Gerechtigkeit und Menschenrechte.

Menschen in schwarzer Kleidung nehmen an einer Gedenkveranstaltung teil; zwei Personen im Vordergrund tragen gemeinsam ein Blumenarrangement mit roten, weißen und violetten Blüten.
15.04.2025 Die Bedeutung des 80. Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen

Im April 1945 begann die SS angesichts der herannahenden alliierten Truppen damit, die Spuren ihrer Verbrechen zu vernichten. Einrichtungen für die Massentötungen wurden abgebaut, kompromittierende Dokumente verbrannt und Häftlinge der Konzentrationslager ermordet.

Am 3. Mai 1945 flohen die letzten Mitglieder der SS aus den Konzentrationslagern Mauthausen und Gusen. Zwei Tage später, am 5. Mai, traf eine Aufklärungsgruppe der US-Armee in den beiden Lagern ein. Am folgenden Tag befreiten Einheiten der 3. US-Armee endgültig rund 40.000 Gefangene.

Portraitfoto Wolfgang Katzian © schön fotografiert
14.04.2025 Gewerkschaften als Bollwerk der Demokratie im Kampf gegen Rechtsextremismus

"Niemals wieder!" - seit 80 Jahren leisten wir den Schwur. Die Umsetzung dieses Versprechens ist heute wichtiger denn je, und die Gewerkschaften sind dabei bedeutende Partnerinnen.

11.04.2025 Welchen Stellenwert hat die Vermittlung der Geschichte der Region in der NS-Zeit und ihre Aufarbeitung besonders in der Zusammenarbeit mit Jugendlichen?

Im Demokratiereport 2024 von SORA wird aufgezeigt, dass sich 20 % der befragten 2.007 Personen in Österreich einen "starken Führe"“ wünschen. Der Demokratiereport 2024 des V-DEM Institutes (Gothenburg, Schweden) zeigt auf, dass es zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten wieder mehr geschlossene Autokratien als liberale Demokratien weltweit gibt. 71 % der Weltbevölkerung leben in einer Autokratie, dem gegenüber leben 29 % in Demokratien.

Eine Gruppe junger Menschen steht vor einem modernen Gebäude und hält Protestschilder hoch. Die Plakate sind zweisprachig (Deutsch und Slowenisch) und thematisieren Minderheitenrechte, den sogenannten „Ortstafelstreit“ in Kärnten sowie die Bedeutung slowenischer Sonderzeichen wie dem Háček. Die Stimmung ist friedlich und engagiert. © Franc Wakounig
10.04.2025 "Haček tuat net weh"- Antifašistišer Aktivismus und Bildungsarbeit der kärntner-slowenischen Studierenden in Wien Dunaj

Die Kärntner Slowen:innen sind in der Gedenkkultur oftmals eine totgeschwiegene Minderheit. In Kärnten/Koroška gilt das Primat der Erinnerung dem sogenannten "Abwehrkampf" – der mythologisierten Verteidigung gegen den "slawischen Agressor" nach dem Ersten Weltkrieg. Das deutsche Ruhmesblatt hat sich in Stein, Straßen und Kalender eingeschrieben. Noch 2024 wurde für den Landesverweser und Antislawist Arthur Lemisch eine Gedenktafel im Zentrum Klagenfurt/Celovec aufgestellt.

09.04.2025 "Gemeinsam für ein Niemals Wieder!"

SOS gilt als Notsignal und besonderer Hinweis auf latente wie aktuelle Gefährdungslagen für die Menschenrechte. Weil sie fragil sind. Weil sie keinesfalls selbstverständlich sind. Weil sie in gesellschaftlich herausfordernden Zeiten immer wieder in Frage und zur Disposition gestellt werden.

 

Besucher:innen gehen an einer Vitrine im Auschwitz-Museum vorbei, in der eine große Anzahl alter Koffer und Körbe gestapelt ist – persönliche Gegenstände von Holocaust-Opfern, die an deren Ankunft im Konzentrationslager erinnern. Die Szene vermittelt einen stillen, nachdenklichen Moment im Gedenken an die Geschichte.
08.04.2025 Geschichte und Bedeutung des Auschwitz Memorials und Museums

Auschwitz ist nicht nur ein Gedenkort und ein historischer Schauplatz; als Symbol ist es auch ein wesentlicher Teil unserer Zivilisation. Das Wort "Auschwitz" ist zu einem Sinnbild, einer Warnung und einem Synonym für den Zerfall des menschlichen Wertesystems durch eine Ideologie des Hasses geworden. Mit dem Ableben der letzten Zeitzeug:innen wächst die Bedeutung der Authentizität und der Unversehrtheit des Gedenkortes.

IKG-Präsident Oskar Deutsch
02.04.2025 Gemeinsam für ein Niemals Wieder und gegen Antisemitismus

Im Gedenkjahr 2025 jährt sich die Befreiung des KZ Mauthausen mit seinen mehr als 40 Außenlagern zum 80. Mal.

80 Jahre sind seit dem Sieg über die Nationalsozialisten, dem Sieg über die antisemitische Vernichtungsideologie und über das "Herrenrassendenken" vergangen – ein Jubiläum, das für alle Freunde des Lebens und der Freiheit ein Grund zur Freude ist. Aber ist die Befreiung wirklich abgeschlossen?

24.03.2025 Bildung und Wissen: Niemals wieder in der Bildungsarbeit

"Die Geschichte lehrt dauernd, aber sie findet keine Schüler", behauptete pessimistisch die österreichische Schriftstellerin Ingeborg Bachmann. Andererseits stellte sie fest: "Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar."

Wie können wir uns tatsächlich der Frage des "Nie wieder" und des "Aus der Geschichte lernen bzw. die richtigen Schlüsse ziehen" annähern?

20.03.2025 Warum ist es auch 80 Jahre nach der Befreiung des KZ Mauthausen wichtig, diese Geschichten zu erzählen?

Vor 80 Jahren endete die NS-Diktatur, wurde das Konzentrationslager Mauthausen befreit. 50 Jahre später wurde der Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus geschaffen. Seither stehen die Überlebenden der nationalsozialistischen Verfolgung im Zentrum unserer Arbeit – die Würdigung des ihnen zugefügten Unrechts, die Unterstützung im Alter, die Weitergabe ihrer Erinnerungen.

Eine Gruppe von Jugendlichen und Erwachsenen steht in einem Veranstaltungsraum vor einer Leinwand und einer Mauthausen-Gedenkstätten-Fahne. Einige halten schwarze Mappen, ein junger Mann kniet in der ersten Reihe mit einer Mappe in der Hand. Die Gruppe blickt in die Kamera, die Stimmung wirkt feierlich. Im Hintergrund sind eine Leinwand mit Text sowie eine perforierte Wandverkleidung zu sehen."
17.03.2025 Erinnerung bewahren: Das Projekt "MemoryWalk_360" in Vöcklabruck und Umgebung

Die Auseinandersetzung mit der Geschichte der NS-Zeit in der Region ist für das Mauthausen Komitee Vöcklabruck von zentraler Bedeutung. Mit den drei ehemaligen Außenlagern sowie dem Gedenkort in Attnang-Puchheim gibt es zahlreiche historische Spuren, die es zu bewahren und zu vermitteln gilt.

Silvia Hruška-Frank und Renate Anderl stehen in einem modernen Büro und blicken freundlich in die Kamera. Silvia Hruška-Frank trägt eine Brille, ein weißes Oberteil und einen cremefarbenen Blazer, während Renate Anderl einen grünen Blazer mit schwarzem Oberteil trägt. Eine lehnt an einer Holzsäule, die andere hat die Hände gefaltet. Im Hintergrund sind Pflanzen und Büroeinrichtungen sichtbar.
13.03.2025 80 Jahre Befreiung – 80 Jahre Wiedererrichtung der Arbeiterkammer

Die Befreiung vom Nationalsozialismus vor 80 Jahren erinnert uns daran, wie kostbar Freiheit und Demokratie sind – und wie bedeutend für eine gerechte und friedliche Gesellschaft. In vielen Teilen der Welt sind derzeit Meinungsvielfalt, Gleichberechtigung und Frieden massiv bedroht.

10.03.2025 Der KZ-Gedenkverein Guntramsdorf/Wiener Neudorf – eine Lokalgruppe des Mauthausen Komitee Österreich

Der KZ-Gedenkverein Guntramsdorf/Wiener Neudorf widmet sich als Lokalgruppe des MKÖ seit seiner Gründung im Oktober 2005 der intensiven Auseinandersetzung mit den Themen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus sowie der Förderung von Zivilcourage.

Eine Gruppe Jugendlicher steht um eine Frau, die vor einem Gedenkstein spricht. Die Inschrift erinnert an die Opfer von Konzentrationslagern, Euthanasie und politischer Verfolgung. Die Szene spielt sich vor einem historischen Gebäude mit blauen Fensterläden ab. Die Jugendlichen tragen Freizeitkleidung, einige hören aufmerksam zu, andere haben die Arme verschränkt oder die Hände in den Taschen. © Christoph Rinderer
06.03.2025 Mit Lehrlingen zu den Spuren der Erinnerung

Als Berufsschullehrer der LBS Dornbirn 1 habe ich schon einige Projekte mit Lehrlingen umgesetzt. Es ist mir wichtig, dass die Lehrlinge sich mit der Geschichte der Region in der NS-Zeit beschäftigen. Eine Auswahl von Projekten stelle ich im Folgenden vor.

Eine abstrakte Metallskulptur in Form eines verzerrten, mehrstöckigen Hauses steht auf einer gepflasterten Fläche mit Kies. Ein Stein hängt an einer Kette im Zentrum der Konstruktion. Die Gedenkstätte ist von großen Steinen umgeben und befindet sich nahe einer modernen Industriehalle mit parkenden Autos. Im Hintergrund sind Bäume und eine begrünte Landschaft sichtbar.
03.03.2025 Gedenkarbeit in St. Valentin

In einer Zeit, in der rassistische und antisemitische Tendenzen wieder lauter werden, wird deutlich, wie wichtig das aktive Erinnern an das dunkelste Kapitel unserer Geschichte ist.