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Karl RUPITSCH

  • Sujet 1 Einzelschicksal Karl RUPITSCH
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Karl Rupitsch wurde 1910 in Mühlbach/Hkg. geboren und wuchs mit sechs Geschwistern auf einem Bergbauernhof auf. Nach dem frühen Tod seiner Gattin verkaufte er 1936 den Hof und zog nach Goldegg-Weng. Vorerst wurde er wegen einer Knieverletzung vom Militärdienst befreit. Er war Gegner des Hitler-Regimes und verstand den Hass gegenüber Menschen, die ihm nichts getan haben, nicht. Nach einer Schwarzschlachtung, damals ein schweres Verbrechen, wurde er im November 1943 verhaftet, konnte jedoch mit Hilfe von Oppositionellen aus dem Gefängnis fliehen. Daraufhin erhielt er die Einberufung, die er aber ignorierte. Unterschlupf fand er bei Bauern und Freunden auf Almen, wo sich im Laufe des Jahres 1944 immer mehr Soldaten nach Heimaturlauben versteckten. Mit Nahrung wurden die Deserteure hauptsächlich von den dörflichen Frauen unterstützt, die später im KZ Ravensbrück dafür büßen mussten. Vor Razzien wurden sie erfolgreich gewarnt - bis der sogenannte "Sturm am 2.7.1944" das Ende der Freiheit bedeutete. 1000 Mann SS, 60 Gestapobeamte machten Jagd auf sechs Deserteure. Einer von ihnen entkam und überlebte das Kriegsende. Zwei unbeteiligte Bauernsöhne und ein Deserteur wurden vor Ort erschossen, ca. 50 Personen verhaftet, 25 davon in diverse KZ verbracht. Insgesamt forderte die Tragödie 14 Todesopfer, viele davon schon während den Transporten in die KZs. Karl Rupitsch und drei seiner Kameraden wurden nach Verhören, schwerer Folter und unmenschlichen Haftbedingungen am 28.10.1944 im KZ Mauthausen hingerichtet. Nachdem sich die Gemeinde Goldegg nach mehrmaligen Anregungen weigerte ein Denkmal für diese Opfer zu errichten, initiierte und finanzierte die Tochter von Karl Rupitsch, Brigitte Höfert, die Errichtung eines Gedenkstein zum 70. Jahrestag. Heftiger Widerstand seitens der Gemeinde, des Obmannes des Kulturvereins und Pfarrers waren die Folge. Es wurde kein öffentlicher Platz dafür zur Verfügung gestellt, eine Gedenkfeier abgelehnt. Sogar der örtliche Pfarrer hat ein Friedensgebet mit einem auswärtigen Priester nicht erlaubt. Am 8.8.2014 wurde dann unter großer Anteilnahme der Gedenkstein auf einem privaten Grundstück in Goldegg verlegt. Seither findet jährlich ein würdiges Gedenken an die Opfer des 2.7.1944 statt.